Gasthof Bannewitz

Der Gasthof Bannewitz war 1856 das erste größere Gebäude, was außerhalb des Dorfplatzes und dessen Umfeld gebaut wurde. Damit begann eine Periode intensiver Bautätigkeit in Bannewitz, die bis etwa 1910 anhielt. Maßgeblich dafür waren der Bergbau, aber auch andere industrielle Neuansiedlungen. Darüber hinaus war Bannewitz auch damals schon Wohnort für Beschäftigte Dresdner Betriebe und Behörden.

Bauherr des Gasthofes war der Gastwirt Johann Benjamin Butter. Das Gaststättengebäude wurde 1869 durch ein „Tanzsaalgebäude“ ergänzt. Bis zum Bau des Sportplatzes auf Eutschützer Flur im Jahr 1921, war die Fläche hinter dem Gasthof der „Turnplatz“ von Bannewitz. Um 1920 wurde parallel zur Boderitzer Straße ein Gebäude mit Kegelbahn gebaut.

Stilistisch ist das Gasthofgebäude dem „Schweizerstil“ zuzuordnen. Er ist unter anderem durch große Dachüberstände und Brettschnitzereien gekennzeichnet. Das Gebäude steht auf der Denkmalliste des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen.

Johann Benjamin Butter verkauft das Grundstück 1875 an Karl Traugott Keubler. In der Folgezeit bis etwa 1950 gab es mindestens 16 weitere Besitzer bzw. Pächter. Auch zu DDR-Zeiten war der Gasthof immer in privater Hand.

Der gesamte Gebäudekomplex wurde durch die Diakonie Dippoldiswalde aufwändig saniert und stellt wieder einen „Hingucker“ im Ortszentrum dar. Er beherbergt unter anderem eine Tagespflegeeinrichtung der Diakonie Dippoldiswalde mit Wohn-, Aufenthalts- und Therapieräumen. Eine Gartenanlage mit Sonnenterasse lädt die Tagesgäste zum Verweilen und Entspannen ein.

 

Günter Hausmann

26.02.2023